25.02.12, 21:00 Uhr: „The Dad Horse Experience“ (Folk/ Country/Keller-Gospel) (Bremen) und 3. Galeriegeburtstag

Zu Ehren unseres dritten Galeriegeburtstags haben wir unseren Freund Ottn a.k.a. „The Dad Horse Experience“ aus Bremen eingeladen, der ja bereits im September 2010 bei uns zu Gast war. Mit neuen Songs im Gepäck und nach erfolgreich absolvierter Australientournee wird uns ein wahrer Könner der One-Man-Band-Szene ein zünftiges Geburtstagsständchen verabreichen, neue Stories aus dem Leben erzählen, nur um uns davon zu überzeugen, dass allein der „Lord above“ unsere kaputten Seelen reparieren kann. Selten klang weißer Gospel so wahrhaftig und bizarr zugleich, nie waren Country, Punk und echte Himmelfahrt so sehr eins wie bei der Dad Horse Experience. Doch manche Dinge brauchen ihre Zeit. Denn erst mit 40 Jahren begann Dad Horse Ottn auf einem geschenkten Tenorbanjo Musik zu machen, beseelt davon, seiner spirituellen Suche einen Klang zu geben. Hawkwind, Washington Phillips und Johnny Cash gaben ihm Geleit. Ottn selbst singt und klingt dabei eher wie ein Hank Williams, der nicht schon vor seinem 30. Geburtstag auf dem Rücksitz seines Wagens an einer Ãœberdosis starb. Wobei auch das nicht auszuschließen gewesen wäre….Seitdem zieht Dad Horse Ottn sein Ding durch. Zum Banjo kamen noch Basspedal und Kazoo. Auf diesem Instrumentarium hat er sich inzwischen eine Qualität erarbeitet, die umstandslos Gänsehaut erzeugen kann. In der rudimentären Begleitung seiner Songs, in der Klage seines Gesangs schwingt die spartanische Intensität des weißen Folk aus den Appalachen mit. Seine Lyrik verhandelt inbrünstig die sengende Selbstkritik der gequälten Sünderseele, nicht ohne regelmäßig einen kräftigen Schluck aus der Pulle abgründigen Humors zu nehmen. Die Musik der Dad Horse Experience wurde als „Dark Roots“ oder „Outsider Gospel“ bezeichnet. Ottn selbst spricht von KELLER-GOSPEL um auszudrücken, dass es sich hier nicht um den Gospel handelt, der in den ohnehin schon lichtdurchfluteten Kathedralen zu hören ist, sondern um einen Gospel, der in den dunklen und gottverlassenen Kellergewölben der Seele gesungen wird, dort wo das Licht am sehnlichsten benötigt wird. 2008 erschien mit „Too Close To Heaven“ das Debütalbum beim US-Label Devil’s Ruin Records, gefolgt von einer EP mit Coversongs beim Bremer Label Fuego. Nach Beiträgen zu verschiedenen Compilations aus dem Country-Underground und einer 7″-Vinyl-Trilogie beim bayrischen off record label erschien 2011 das zweite Album der Dad Horse Experience unter dem Titel „Dead Dog on a Highway“ (Fuego, Devil’s Ruin). Inzwischen erfreut sich die Dad Horse Ottn internationaler Anerkennung und konzertiert regelmäßig in Deutschland, Benelux, Schweiz, Frankreich, Italien, Spanien und Portugal. 2010 folgte die erste Tour in das „Mutterland“ seiner Musik, die ihn bis Nashville und Memphis führte.

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