Archiv für Juli, 2014

Samstag, 06. September 2014, 20:00 Uhr: Herman Müntzing (Experimental/Avantgarde) (SWE)

Herman Müntzing 1In den Soundeskapaden des Schweden Herman Müntzing kommt es zu kreativen und klangästhetischen Kollisionen zwischen Mensch und Maschine, Musik und Klang, Akustik und Elektronik und Instrument und Objekt. Zentral steht hierbei das sogenannte Flexichord mit dem der umtriebige Klangkünstler aus Stockholm die Grenzbereiche zwischen experimenteller Improvisation und graphisch notierter Musik untersucht. Neben field recordings, Samples und Soundcollagen des Alltäglichen, dienen Müntzing vor allem die Klänge dieses von ihm selbst gebauten Flexichords als Quelle seiner Kompositionen. Hierbei handelt es sich um ein 12-saitiges Instrument, das der ehemalige Jazzrockbassist aus einem horizontal ausgerichteten Holzstück und zwei Tonabnehmern einer elektrischen Gitarre entwickelt hat, das er während seiner Performance mit Glas, Metall, Steinen und Gummi bearbeitet, um ihm geradezu irrwitzige Klänge und Cluster zu entlocken. Darüber hinaus ist Herman Müntzing als Dozent für kreative Klanguntersuchung und experimentellen Instrumentenbau unter anderem an der Royal Academy Of Music in Stockholm und an der Musikakademie in Malmö tätig. Freunde der Avantgardeklänge sollten diesen Abend in der Galeria Lunar auf jeden Fall nicht verpassen.

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Samstag, 30. August 2014, 20:00 Uhr: Mennies (Duisburg) (Postrock)

Mennies kleinDie drei jungen Musiker aus Oldenburg, Duisburg und Münster machen es sich zur Aufgabe, die leisen Töne zu zelebrieren, die Ruhe zu entdecken, die in spärlich instrumentierten Songs steckt. Dabei vermeiden sie ein Abdriften ins Songwritercliché, indem sie die zerbrechlichen, manchmal allzu wohlklingenden Kompositionen, zersägen, wenn ihnen danach ist. Während das Schlagzeug bisweilen wie Lambchop oder Calexico klingt, bolzt es an anderen Stellen los wie bei den Flaming Lips. Klingt der Bass mal nach Percussion und nordischen Fjorden, zerrt, knurrt und schmiert er im nächsten Moment schier unkontrolliert. Dabei steht das Gitarrenspiel der Band in feinster Neil Young/Nick Drake-Tradition. Im Kontext des Indie – Rock entfalten diese Elemente eine neue, erfrischende Energie. Tolstoi müsste hinsichtlich der Musik von Mennies seine Einschätzung, das Leben sei ein mit Scheiße bestrichenes Brot, von dem man gezwungen sei, jeden Tag ein Stück zu essen, mit Sicherheit überdenken. Bei dem Auftritt von Mennies in der Galeria Lunar wird das Brot garantiert mit Landbutter und Alpenhonig bestrichen sein.

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