Archiv für September, 2013

Samstag, 21.09.13, 21:00 Uhr: Konkret zu Abstrakt (Berlin), elektro-akustische Experimentalmusik mit Ralf Haarmann und Frank Niehusmann

Konkret zu AbstraktKonkret zu Abstrakt ist eine Live-Band. Sie spielen im Kunstverein, im Festivalzelt, in den Niederlanden, im Stadion, im Club oder im Hauptbahnhof neben der Rolltreppe.
Ihr elektroakustischer Sound ist ein Mix aus Dada – Hall, Roto – Style, Cross- Dub und Digitaljazz. Ralf Haarmann spielt Melodikas, Luftballons, Mandolinen, Geigenbögen, Klanghölzer, Rückkopplungen und Fundsachen: alles live-elektronisch in Echtzeit manipulatiert, gesampelt und geloopt. Frank Niehusmann schlägt auf alles, was wie Samples aussieht: Klänge von Baumaschinen, Küchenunfällen, Klavierakkorden oder extra-terrestrischen Signalen. Seine E-Drums sind gehackt: ein Algorithmus für serielle Aleatorik sorgt permanent für fröhliche Unübersichtlichkeit und improvisatorisches Komponieren. Die Technik wird bei Konkret zu Abstrakt charmant als “Mittel zum Problem” positioniert – virtuos und präzise achten die beiden Sturmspieler Haarmann und Niehusmann darauf, dass ihre Musik nie zu komponiert erscheint. Alles was verdächtig synchron daherkommt, wird schnellstens aus dem Takt gebracht. Und doch: diese Musik ist professionell auf Knirsch gewuchtet. Ralf Haarmann und Frank Niehusmann machen Neue Musik mit modernen Computern im Dialog: es klopf. Es klingelt, es flötet, singt, blubbert, poltert, brummt, gongt, donnert, zirpt, knallt, fiept, flüstert, dröhnt, kratzt, läutet, quietscht, kräht, klönkert, kichert, kracht, piept, trommelt, summt, rattert, säuselt, gurgelt, murmelt, plätschert, glissandiert, knistert, wispert, bollert, furzt, tickt, pumpt, quakt, pufft, rockt, orgelt und lacht. – Tatsache: so klingt das, wenn Haarmann und Niehusmann Neue Musik machen. Konkret zu Abstrakt gesehen ist das der Hammer!

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Dienstag, 17.09.13, 21:00 Uhr: Take Berlin (Indie/Lounge) (Brooklyn/Berlin)

Take_Berlin_Pressefoto Farbe kleinIm Winter 2011 zog der New Yorker Gitarrist und Sänger Jesse einen alten Kassettenrekorder unter einem Schneehaufen in Brooklyn hervor. Ein paar Monate später traf er während des Baltic Soul Festivals zufällig die Sängerin Yvonne Ambrée, die dort mit den Soul-Legenden Gwen McCrae und Ann Sexton auftreten sollte. Jesse spielte damals noch mit dem Soulsänger Eli „Paperboy“ Reed zusammen und war ebenfalls für das Festival gebucht. Einige Wochen später kreuzten sich ihre Wege bei einem Auftritt in Glasgow erneut. Dieses Mal zogen sie nach dem Konzert gemeinsam durch die Straßen der Stadt und erzählten sich Geschichten – er über sein Leben in Brooklyn und sie über ihr Leben in Berlin. Ein Jahr später veröffentlichten die beiden unter dem Namen Take Berlin ihre Debut-EP „Lionize“. Inspiriert durch die Erzählungen von Louis L´Amour und die Musik von Joao Gilberto bilden eine Akustikgitarre und ein Wurlitzer-Piano das passende musikalische Gerüst für die entspannte, minimalistische Musik und die eindringlichen Texte des Duos. Das Stück „Vermona“ zum Beispiel erzählt die Geschichte einer Mutter, die ihre Tochter zurücklässt, um im Kofferraum eines Autos nach West-Deutschland zu fliehen. Der Song „Kentucky“ dagegen handelt von einer mutigen Katze, die als Königin über den Dächern von Crown Heights ein tolles Leben führt. Alle Songs auf „Lionize“ wurden in einem kleinen Apartment in Brooklyn, direkt auf jenen alten Kassettenrekorder aufgenommen, den Jesse im Winter 2011 gefunden hatte. Was für ein Zufall…

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