Archiv für Juni, 2012

Freitag, 29.06.12, 20 Uhr: Finissage „Energy From Waste“, Objekte, Modelllandschaften und Fotografien von Klaus Weiße

Ja, ja, liebe Leute, auch diese Ausstellung ist einmal vorbei. Und wer sich den schwarzen Humor, der aus den Dioramen, Objekten und Fotografien des hannoverschen Künstlers Klaus Weiße spricht, noch nicht gegeben hat, der sollte die Finissage auf jeden Fall nicht verpassen. Außerdem geht es für uns danach erst einmal in die verdiente Sommerpause, ehe es am 24.08.12 mit der Eröffnung der Ausstellung „A Child Is Father To The Man“, mit Werken von Marlon Albrecht (*1981) und Knut Albrecht (*1948) weitergeht. In diesem Sinne: vorbeischauen lohnt sich.

Geschrieben von PermalinkKommentare (0)Einen Kommentar schreiben »

25.05.12 – 29.06.12: Klaus Weiße – „Energy From Waste“, Objekte, Modellandschaften, Zeichnungen und Fotografie

In den Werken des hannoverschen Künstlers Klaus Weiße werden aus Modelliermasse, Pappmaché, Gips, Ateliermüll und gefundenen Gegenständen Szenarien und kleine Geschichten geformt – Energy From Waste eben, ein Paralleluniversum. In seinen Arbeiten spiegeln sich der Aber- und Wortwitz der modernen Konsumgesellschaft wider und werden in einem realsatirischen Panoptikum vereint. Präsentiert wird das Ganze in teils humorig, teils sarkastisch, teils bitterbösen Objekten und Modellminiaturen. Da schiebt der „Heinz“ seine Rollatorwalze über’n Asphalt, während seine Kollegen schaufeln und Schubkarre fahren. Da sieht man einen Maler, auf einer elend hohen Leiter ohnehin auf verlorenem Posten, eine Wand bearbeiten und ein Klugscheißer auf Stelzen textet ihn zu. Auch die Abfertigungspraktiken in so mancher Zahnarztpraxis werden auf’s Korn genommen. Denn während der Patient schon im Behandlungsstuhl sitzt, erfrischt sich die Zahnärztin erstmal mit einer Prise Koks. Bei einem anderen Modell wiederum fragt man sich, woher wohl dieser fiese rote Fleck auf der Sonnenliege kommt, während Scherben herumliegen, der Wind durchs Fenster weht und alles auf Unappetitliches schließen lässt. Außerdem werden Teile der Galerie zu Schaukästen verwandelt, um die wirklich wichtigen und prekären Dinge im Leben schonungslos ins rechte Licht zu rücken. So wird z. B. ein Karussell, gespickt mit Teppichmesserklingen zu den Klängen von AC/DC’s Highway To Hell im Schaufenster der Galerie seine Runden drehen. Ein weiteres Highlight der Ausstellung sind die von Klaus Weiße gestalteten Fotoalben, die dem alltäglichen Wahnwitz huldigen um klar zu stellen: so ist der Mensch und er kann irgendwie auch nichts dafür. Kurzum: wer einem gewissen dadaistischen Humor etwas abgewinnen kann, und die mediale Verwahrlosung durch das Fernsehen längst durchschaut hat, kommt bei dieser Ausstellung absolut auf seine Kosten und wird sich an der einen oder anderen Stelle ein bitteres Lächeln nicht verkneifen können.

Geschrieben von PermalinkKommentare (2)Einen Kommentar schreiben »