Archiv für August, 2013

Mittwoch, 14.08.2013, 21:00 Uhr: Binoculers (Indie/Folk) (Hamburg)

Binoculers Pressfoto 1 kleinerDas Wort Binoculers ist eine Neuschöpfung. Es bezeichnet keinen Gegenstand, sondern Menschen, die nicht nur die Welt wie durch Ferngläser (engl. „binoculars“) betrachten, sondern deren Innenleben ebenso betrachtet werden kann. Als Linsen dienen Worte und Musik. Eindrücke werden durch sie vergrößert, entrückt, gebrochen und gestreut, je nachdem, wie nah oder fern man ihnen ist und von welcher Seite man sich nähert. Wenn Nadja Rüdebusch unter dem Namen Binoculers eines ihrer zahlreichen Konzerte spielt, werden manche von der Leichtigkeit beeindruckt sein, mit der sich Töne und perkussive Sounds als live erstellte Loops zu Songs verdichten. Mithilfe von unter anderem Gitarre, Gesang, Keyboards und Glockenspiel entstehen so Lieder, die andere aufgrund ihrer Klangfarben schätzen. Wie bei der Betrachtung eines Sommerhimmels durch die schwankende Krone eines Baumes wechseln hier lichte und schattige Momente ab, während sich die Melodien gleich dem Glitzern auf der Oberfläche eines Flusses bewegen. Oder aber Hörer achten zuerst auf Stimme und Worte, durch die „nah“ und „fern“ zu Empfindungen werden, Sehnsucht etwas mit Seefahrern und Raumschiffen zu tun hat und Einsamkeit keine Drohung, sondern Erfahrung ist. Nadja Rüdebusch singt auf den Punkt genau verdichtet und konzentriert von Ängsten und Schönheit, sie tut es in Bildern, die ebenso behutsam wie die Musik entworfen werden. Neben den verwendeten Instrumenten rückt vor allem diese Bildhaftigkeit Binoculers in die Nähe des Folk, dessen Tradition sie durch behutsame Erneuerung respektiert. Der Rolling Stone nennt sie in seiner Besprechung des Debütalbums „Every Seaman’s Got A Favourite Spaceship“ (Labelship, 2010) eine „erstaunliche Künstlerin“ und lobt: „(…) (sie) verzaubert die Menschen. Mit leisem Indie-Folk, Popmusikminiaturen, Spieluhrmelodien und viel künstlerischer Fantasie.“ Das zweite Album „There Is Not Enough Space In The Dark“ wurde im November 2012 veröffentlicht.

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26.07. – 23.08.13: „Transition“ – eine multimediale Installation für Klang, Licht und alte Fenster von Stefan Roigk und Daniela Fromberg (Berlin)

Stefan Roigk Transition 3 klein neuStefan Roigk und Daniela Fromberg verbinden in ihrer Installation “Transition” Klang, Licht und alte Fenster zu einer Skulptur als Raum im Raum. Dabei bildet ein begehbares Objekt aus paraventartig verbundenen Holzfensterflügeln, Lampen und Lautsprechern den Rahmen für eine Collage aus staubigen Glasscheiben, Lichtspiegelungen und konkreten Alltagsgeräuschen. Die musikalisch-visuelle Erzählung die sich daraus entwickelt, beschwört ein dunkles, schwirrendes Universum herauf, in dem aufreibende Raumatmosphären, Stimmfragmente, surreal gebrochene Spiegelungen und konkrete Klänge zu einer Einheit verschiedenartiger Wahrnehmungsfelder verbunden werden. Die Erzählung dieser Zwischenwelt verbleibt dabei in vorsätzlicher Uneindeutigkeit. Zusätzlich wird während der Ausstellungsdauer der Film „Beside The Liquid Mirror – Casting A Shadow Is Worth It“ zu sehen sein, der von den beiden 2011 produziert wurde und sie anschließend zu der Installation in der GALERIA LUNAR inspirierte.

Daniela Fromberg und Stefan Roigk leben und arbeiten in Berlin. Ihre Werke sind im Grenzbereich zwischen abstrakter Klangcollage, Skulptur, Rauminstallation, Zeichnungen und Video zu verorten. Dabei liegt ihr Augenmerk in der Verquickung der Medien in einer gemeinsamen Komposition. Ihre Arbeiten wurden in Kunsträumen und Galerien in Deutschland, Österreich, Italien, USA, Schweiz und Mexico ausgestellt und in Katalogen und auf diversen Tonträgern veröffentlicht. Beide haben Bildende Kunst mit dem Schwerpunkt Klangkunst studiert und sind Meisterschüler von Ulrich Eller.

Die Ausstellung “Transition” endet am Freitag, 23.08.13, ab 20 Uhr mit einer Finissage und kann jeweils Do.- So. von 14 Uhr bis 18 Uhr besucht werden.

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