Vier Jahre GALERIA LUNAR, vier Jahre Kunst im Kiez! Das will ordentlich gefeiert werden. Deshalb lassen es die beiden Lunaristen Nils Schumacher und Martin Wolfstein ordentlich krachen und laden zum Feiern ein. Lustige Getränke, imteressante Gespräche und ein illustres Publikum versprechen einen tollen Abend. Für die ein oder andere quicke und flotte Unterlegscheibe sorgen dabei die beiden DJ’s Peter Roth (Soul Fever / Hannover) und Lutz Fricke (Hamburg) – in diesem Sinne: party on, bringt gute Laune mit, tanzt euch frei und kommet zuhauf.

Der Film „Entre los Hielos de las Islas Orcadas“ (1928) (dt:“ Im ewigen Eis der Orkneyinseln“) des Argentiniers José Manuel Moneta gilt als der erste Dokumentarfilm über die beeindruckende Flora und Fauna des antarktischen Archipels und die südlichen Orkneyinseln. Jahrzehntelang verschollen, wurde der Film vor kurzem durch das MUSEO DEL CINE PABLO DURCOS HICKEN in Buenos Aires wiederentdeckt. In der GALERIA LUNAR kommt es nun zu einer europäischen Uraufführung, wobei der argentinische Film-und Experimentalmusiker Alan Courtis dieses Filmkunstjuwel in Anlehnung an die musikalische Begleitung früherer Stummfilme mit seinen bizarr schönen Klanglandschaften, erzeugt von selbstgebauten Instrumenten oder einer Gitarre, untermalen wird. Courtis selbst war als Mitarbeiter des Filmmuseums nicht ganz unbeteiligt bei der Wiederentdeckung dieses beeindruckenden Films. Deshalb erinnert seine Aufführung nicht nur an die erste filmische Dokumentation über die Welt der Antarktis sondern auch daran, dass Moneta keineswegs cineastische Vorkenntnisse besaß, sondern als Meteorologe, gemeinsam mit einem kleinen Filmteam, verschiedene Expedition in die Antarktis unternahm um an seine Aufnahmen zu gelangen. Von daher kann er durchaus als ein Pionier des argentinischen Dokumentarfilms angesehen werden, der sich – inspiriert durch “Nanook of the North” von Robert J. Flaherty aus dem Jahr 1922 – auf den Weg ins ewige Eis machte. „Entre los Hielos de las Islas Orcadas“ ist auch 85 Jahre nach seiner Fertigstellung eine immer noch faszinierende Reportage über eine ferne unbekannte Welt und bekommt während seiner Vorführung in der GALERIA LUNAR durch die musikalische Begleitung von Alan Courtis seine kongeniale künstlerische Wertschätzung zugedacht.

Der Musiker Alan Courtis wurde 1972 in Buenos Aires geboren, war Mitbegründer der legendären Band „Reynols“, die in Argentinien mittlerweile Kultstatus besitzt. Er hat mehr als 200 Titel weltweit veröffentlicht und verschiedentliche Tourneen führten ihn bereits nach Japan, Europa und die USA. Außerdem schrieb er diverse Filmmusiken und arbeitete in der Vergangenheit mit namhaften Künstlern wie Lee Ranaldo (Sonic Youth), Otomo Yoshihide, Jim O´Rourke, Damo Suzuki (ex-Can), Yoshimi (Boredoms) oder Eddie Prevost (AMM), zusammen. Der diesjährige Auftritt ist nach 2009 bereits der zweite in der GALERIA LUNAR.

Das Projekt wir gefördert durch das Kulturbüro der Landeshauptstadt Hannover