19.08.-16.09.2011: „Assoziationen: dunkelbunte Wirklichkeiten“- eine fotografische Rauminstallation von Carsten Rahlfs

Zwischen dem 19.08.11 und 16.09.11 präsentiert die Galeria Lunar unter dem Titel „Assoziationen: dunkelbunte Wirklichkeiten“ eine fotografische Rauminstallation von Carsten Rahlfs. Gezeigt werden ca. 1000 Fotos im Postkartenformat 10 x 15 cm, in einerer komplett mit Alufolie verkleideten Galerie. Die Bilder stammen wahlweise aus einer Schenkung von Dias, die überarbeitet und verfremdet wurden und aus dem Repertoire des Fotografen selbst. Einige großformatige Fotografien runden die Ausstellung ab. Der Titel verweist auf die stilistische Vielfalt der Aufnahmen, „allesamt Zeugnisse dunkelbunter Wirklichkeiten“, meint Carsten Rahlfs. „Die Dias riefen bei mir während der Durchsicht auf Grund ihrer Bildausschnitte, der verblassten Farbigkeit und der Motivwahl unmittelbar die Assoziationen an Vergangenes wach, an Momente in der Zeit. Somit ergab sich für mich recht schnell der Zeitbegriff als Leitmotiv für diese Ausstellung.“ Der Fotograf Carsten Rahlfs tritt in den Hintergrund und entpuppt sich bei dieser Arbeit als Autor, als Interpret und Gestalter von Gefundenem und Vergangenem. Auch die Präsentation ist eng an den Zeitbegriff gekoppelt, denn ein Stroboskopblitzlicht taucht die Galerie einmal pro Minute in grelle Blitzeshelle. Ansonsten genügt der Strahl eines Beamers, der auf einen großen weißen Ballon in der Mitte der Galerie gerichtet ist, der räumlich verstört und auf dem ein Filmloop zu sehen ist. Ein Kleinkind läuft- ein schöner Verweis auf die Funktion der Zeit im Film und das Sichtbarmachen des Erlernens und der damit verbundenen Wiederholbarkeit menschlicher Handlungen. Der Boden der Galerie wird mit weißem Papier ausgelegt und bearbeitet und weist „mit der Zeit“ mit immer mehr Spuren des Vergänglichen auf. Schließlich können die Besucher während der Finissage am 16.09.11, ab 00:00 Uhr, die ausgestellten Fotos von den Wänden entfernen und mitnehmen. Somit werden die Gäste Teilnehmer an der Gestaltung von Zeit. Sie beenden die Ausstellung auf ganz besondere Weise, führen sie aber gleichzeitig auch fort, indem sie ein Stück von ihr mitnehmen, als Erinnerung, als Zeitdokument.
Vernissage: Freitag, 19.08.2011, 20 Uhr, Laudatio: Dr.Andreas Czuchra
Finissage: Freitag, 16.09.2011, 20:00 Uhr

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