Archiv für Mai, 2014

Donnerstag, 15.05.14, 21:00 Uhr: Delaney Davidson (Singer/Songwriter/Blues/Rockabilly) (Neuseeland)

Delaney Davidson Foto 1Delaney Davidsons Musik ist eine düstere Mischung aus Blues, Country und Rock. Davidson wuchs in Christchurch, Neuseeland, auf. Nachdem er die Schule abgebrochen hatte, ging er zunächst nach Australien und landete schließlich in der Schweiz, wo er 2002 in Bern der Band Dead Brothers als Schlagzeuger beitrat. Man sieht: die Welt rückt näher, Distanzen erhalten neue Relationen. Denn obwohl Delaney Davidson vor 42 Jahren in Neuseeland das Licht der Welt erblickte und fortan die Musik sein Leben bestimmen ließ, erblühte der künstlerische Stern des Songwriters erst in der kleinen Schweiz. In Bern arbeitete Mr. Davidson zunächst als Koch und lernte dort Reverend Beat-Man und den Voodoo Rhythmn – Cosmos kennen, was zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit führte. Jüngstes Zeugnis ist das aktuelle Album „Sad But True“ Vol.III, das in Zusammenarbeit mit Marren William entstanden ist und ihn wieder einmal als fabelhafte One-Man-Band präsentiert. Davidson ist kein Musiker der das Scheinwerfer liebt, eher ein Liebhaber des Halbschattens, der Mysterien und Geheimnisse nicht direkt offenbart. Im Geist ein alter Blues- und Folkmusiker, spielt Davidson rumpelnde, holprige Melodien und erzählt tragische Geschichten, die er mit seiner eindrucksvoll warmen und charaktervollen Stimme vorträgt. Auch einem Klassiker wie „In The Pines“ verleiht er die nötige Note und meistert diese Blueshürde mit Bravour. Auch Rockabilly-Nummern werden von ihm mit Verve serviert, ohne dabei mühsam auf altmodisch getrimmt zu werden. Wären wir in den 1930er Jahren im mittleren Westen der USA, so könnte man sich Delaney Davidson gut als Hobo und Geschichtenerzähler mit einer Wandergitarre vorstellen, der eine Musik kredenzt, die man ebenso bei einem abendlichen Rotwein wie auf der nachdenklichen Zugfahrt ins Ungewisse hören kann. Sie knistert, knackt, rauscht und zerrt. Die Töne sind häufig schräg, das Solopfeifen schief, die Gitarre gern mal ein wenig verstimmt und die Stimme wird gerne mal durch einen Verzerrer gejagt. Und genau das macht den Charme von Delaney Davidsons Musik aus. Sie ist ein urwüchsiges Stück Storysammlung und Kuriositätenkabinett. Alles klingt enorm authentisch und alt, mal nach Garage, mal nach Rock’n’Roll, mal nach tiefgründiger Ballade. Ein Muss für alle Fans des LoFi-Sounds.

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Freitag, 16.05.14, 21:00: Fabian Simon & The Moon Machine (Psychedelic Folkpop / Indie) (Berlin)

The Moon MachineFabian Simon – der Name dürfte dem ein oder anderen geläufig sein. Denn erst im September letzten Jahres spielte er mit der Band Me & My Drummer ein begeisterndes Konzert in der ausverkauften Faust. Der Multiinstrumentalist wohnt in Berlin und kommt nun mit seiner Band The Moon Machine und der neuen CD „Where The World Ends“ im Gepäck auf Deutschlandtour, auf der Blues- und Countrymit mit psychedelischem Folk-Pop eine absolut hörenswerte Liaison eingehen, die durch klassische Verweise auf kammermusikalische Spielarten immer wieder ihre stilistische Abrundung findet. Zusammengehalten wird der Sound der Moon Machine durch eine Stimme, die teilweise an Tom Waits, Johnny Cash oder Steve Malkmus erinnert. Die Helden der Songs sind Mörder, taubstumme Schiedsrichter und Gestrandete. Ab und zu verirrt sich auch ein Liebeslied oder ein Kitchen-Blues ins Repertoire der Band. Meistens geht es aber um Tod oder Fußball. Oder um Beides. Fabian Simon ist so etwas wie ein Seelenverwandter des amerikanischen Songwriters Adam Arcuragi und hat mit ihm mehrmals in Europa getourt. Anfang diesen Jahres war er als Gastmusiker in Kalifornien, um an Arcuragis neuem Album mitzuwirken. Fabian Simon ist ungefähr das bestgehütete Geheimnis der deutschen Musiklandschaft und man sollte es auf gar keinen Fall verpassen, seine Welt zu entdecken. Denn was man dort findet zwingt einen entweder zum Lachen oder rührt einen zu Tränen. Auf jeden Fall berührt es einen. Immer etwas schräg und stets bezaubernd. Hier kann man sich den Titelsong „Where The World Ends“ anhören:https://soundcloud.com/rolf-rollstuhl/fabian-simon-and-the-moon. Und hier findet man ein Live-Video zu „Snowman“:http://www.youtube.com/watch?v=BZKcJBIIoqo

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