Das Jazz – Trio Punkt3, bestehend aus dem Bassisten und Komponisten Noah Punkt, dem Saxophonisten Tobias Pfister und Schlagzeuger Ramón Oliveras hat im Juni 2013 ihre EP „So drei bis vier“ herausgebracht und stellt auf ihren aktuellen Tour ebenfalls ihren gerade fertiggestellten Longplayer „Rasenmäher“ vor. Die Band gastiert an diesem Abend zum zweiten Mal in der GALERIA LUNAR und spielt eine Jazzspielart, in der Kammermusik und Improvisation zu einer stilistischen Einheit mutieren. Sie selbst nennen ihre Musik „Alltagsbewältigungsjazz“ -was immer das auch sein mag. Ein Blick in das Bandinfo verschafft aber Klarheit. Denn dort heißt es mit einem gewissen Scherzkekshumor: „Man muss nicht mehr Roland Barthes lesen um über die Mythen des Alltags aufgeklärt zu werden! Nun reicht schon ein Besuch eines Punkt3-Konzertes.“ Hört, hört! Und obwohl die Musiker doch eher die einfache Form bevorzugen, die durch Minimalismus und einem seriellen Ansatz geprägt ist, wird trotz der schon fast plakativen Simplizität mit eifrigen Händen aus den Mythen des vollen Zwölftonumfangs geschöpft. Die Klangcluster des Trios entstehen dabei aus einer spannenden sowie zugleich kuriosen Mischung aus formaler Strenge und eruptiver Leidenschaft. Und, man glaubt es kaum, hier und da schimmert sogar die Liebe zur Popmusik durch. Das Konzert von Punkt 3 ist übrigens das zweite und letzte in der Reihe „Jazz im Schaufenster“ in der GALERIA LUNAR in diesem Jahr. Die Reihe wird aber 2014 fortgesetzt und bietet mit Sicherheit die eine oder andere musikalische Ãœberraschung.

Die Dresdnerin (Jahrgang 1985) ist eine der vielversprechendsten jungen Malerinnen aus Deutschland. Sie ist nicht nur Absolventin der Dresdner Akademie der Künste und Meisterschülerin von Adamski, sondern präsentiert in ihrer sechswöchigen Ausstellung „durch SICHT“ einen beeindruckenden Querschnitt ihrer Arbeiten. Ihre Bilder sind eine Reise ins Verborgene und Dunkle des menschlichen Seins, wobei sie sich gerne der Form des Porträts bedient um die Persönlichkeit hinter dem Bild frei zu legen. Viktoria Graf geht es in ihrer Kunst vor allem um die bildnerische Darstellung des kollektiven Unbewussten. Ihre Werke kommen mal zart, mal fröhlich, mal kindlich, mal explosiv, mal irrwitzig und manchmal auch erschreckend beängstigend daher, wobei sie bei den Titeln ihrer Bilder gerne eine schmerzhafte und zweideutige Bild/Text – Schere mit sarkastischem Unterton ansetzt. Neben den Malereien aus den Jahren 2009 bis 2013 werden in der GALERIA LUNAR auch aktuelle Zeichnungen der Künstlerin zu sehen sein, die in anschaulicher Weise dokumentieren, wie sich die Dresdnerin zu ihren großformatigen Werken herantastet. Aus Anlass dieser sicherlich bemerkenswerten und wichtigsten Ausstellung in diesem Jahr in der GALERIA LUNAR, werden der jungen Künstlerin von der Galerie sogar drei Räume zur Verfügung gestellt. Denn das Künstlerduo EX+ wird ihr Atelier im Hinterhof für sechs Wochen räumen, um der sympathischen Kollegin von der Elbe noch mehr Platz für die Präsentation ihres reichhaltigen und absolut sehenswerten Schaffens anzubieten. Hut ab, kann man da nur sagen.